Das Bindegewebe ist das Gewebe, welches sich zwischen den Zellen befindet, diese miteinander verbindet, für die Ernährung der Zellen zuständig ist und in welches die Zellen ihre Stoffwechselendprodukte entsorgen. Aus dem Bindegewebe werden die zu entsorgenden Substanzen normalerweise über die Lymphe abtransportiert und am Ende durch die Ausscheidungsorgane ausgeschieden. Damit dies gelingt, müssen die Stoffwechselsäuren durch Bindung an basische Mineralstoffe neutralisiert und wasserlöslich gemacht werden. Stehen aus der Ernährung (Obst, Gemüse, Vollkornprodukte) nicht ausreichend basische Mineralstoffe zur Verfügung, bedient sich der Körper seiner eigenen Depots, vorwiegend aus den Knochen. Ein chronisches Ungleichgewicht zwischen dem Anfall an Stoffwechselsäuren und den zur Verfügung stehenden Mineralstoffe ist daher eine wesentliche Ursache der Knochenentkalkung (Osteoporose).
Um seine Mineralstoffdepots nicht zu erschöpfen, greift der Organismus auf eine andere Möglichkeit der Säureneutralisation zurück. Durch Bindung der Stoffwechselsäuren an Fette und Eiweiße werden die Säuren unschädlich gemacht. In dieser Form können sie aber nicht ausgeschieden werden sondern müssen im Bindegewebe zwischengelagert werden, bis wieder ausreichend basische Mineralstoffe zur Verfügung stehen. In vielen Fällen ist der Mineralstoffmangel jedoch ein Dauerzustand, sei es durch eine mineralstoffarme Ernährung oder den übermäßigen Anfall zu entsorgender Stoffwechselsäuren infolge Erkrankungen oder Schadstoffbelastungen. So wird das Bindegewebe langsam aber sicher zur Mülldeponie des Körpers.
Zunehmend wird jetzt nicht nur die Entsorgung beeinträchtigt, sondern auch die Versorgung der Zellen mit Nährstoffen über das Bindegewebe. Einschränkungen der Organfunktion mit vielfältigen Symptomen (je nach vorwiegend betroffenem Organ) sind die Folge. Eine besonders wichtige Rolle spielt eine chronische Übersäuerung bei allen entzündlichen Erkrankungen (z. B. Rheuma) sowie Erkrankungen des Bewegungsapparates.
Therapeutische Maßnahmen bestehen hauptsächlich in der Zufuhr basischer Substanzen. Neben der Ernährung (Obst, Gemüse, Vollkorn) geschieht dies über die Verordnung basischer Mineralstoffe in Pulver- oder Kapselform. Daneben sind die oben erwähnten Basismaßnahmen wichtig (Abatmung von Säureäquivalenten in Form von Kohlendioxid durch die Lungen, Entsäuerung über die Haut, reichlich Wasser trinken zur Verdünnung).
Vor allem beim Vorliegen chronisch entzündlicher Erkrankungen des Bewegungsapparates kann eine Basenzufuhr in Form einer Infusionsbehandlung über 10 Tage eine rasche und deutliche Linderung bringen (
Procain-Basen-Infusion).