Die Thymusdrüse
Der gesunde Mensch verfügt über ein kompliziertes Immun- und Abwehrsystem, das den Körper vor eindringenden Pilzen, Bakterien und Viren schützt, Schadstoffe aus Nahrung, Luft und Umwelt beseitigt, allergieproduzierende Stoffe neutralisiert und entstehende Krebszellen sofort vernichtet.
Dieses Abwehrsystem wird bereits im Mutterleib aufgebaut und im frühen Kindesalter intensiviert, wobei die weißen Blutkörperchen eine zentrale Rolle bei der Bekämpfung der eindringenden Fremd- und Schadstoffe einnehmen; sie werden deshalb auch als Polizei im menschlichen Organismus bezeichnet. Gebildet werden diese Abwehrzellen im Knochenmark. In der Thymusdrüse werden sie dann eingehend geschult und für ihre bevorstehende Aufgabe ausgebildet, denn sie müssen genau erkennen, was zu schützen und was zu vernichten ist.
Diese Lehrzeit ist so hart und schwierig, dass nur 5% der Lymphozyten ihre Lektion begreifen. Diese werden dann als Killerzellen, Helferzellen, Gedächtniszellen, Fresszellen, Unterdrückerzellen u.a.m. spezialisiert. Die restlichen 95% "Versagerzellen" werden hingegen in der Thymusdrüse aussortiert und vernichtet.
Die Thymusdrüse nimmt somit eine wichtige Aufgabe beim Aufbau eines intakten Immunsystems wahr. Leider wird sie mit zunehmendem Alter, bereits ab der Pubertät (!), abgebaut und durch Bindegewebe und Fettgewebe ersetzt. Infolgedessen lässt auch die Leistungsfähigkeit des Immunsystems im höheren Alter nach.
Zusätzlich wird das Abwehrsystem durch psychogenen Stress, körperlicher Überforderung, passagerem oder dauerndem Energiemangel, schädliche Umwelteinflüsse, übertriebene Medikamenteneinnahme, übermäßigem Konsum von Genussmittel, wie Alkohol und Nikotin u.v.m. überstrapaziert. Durch diese Faktoren wird das Immunsystem gestört und man wird anfällig für Infektionskrankheiten, für Allergien, für Stoffwechselstörungen, wie Zuckerkrankheit, für Autoimmunerkrankung, wie z.B. Rheuma, M. Bechterew, Multiple Sklerose, M. Crohn und für Krebserkrankungen.
Erste Zeichen eines insuffizienten Immunsystems sind häufige Erkältungen meist ohne Fieber, schlecht heilende Wunden, verzögerte Erholungsphasen nach Erkrankungen, chronische Infektionen (z. B. Borreliose). Spätestens zu diesem Zeitpunkt sollte das Immunabwehrsystem durch Zufuhr von Thymusdrüsenextrakte gestärkt werden, damit die Anfälligkeit für Infektionskrankheiten behoben wird und um schlimmeren Erkrankungen, wie Rheuma und Krebs, vorzubeugen.
Die Thymustherapie
Bei der Thymustherapie werden Extrakte aus der Thymusdrüse in Form von mehreren Injektionen gespritzt. Die Injektionen sind so zusammengestellt, dass ihre Wirkung weitgehend der Leistung der Thymusdrüse eines gesunden, jungen Menschen entspricht.
Schon nach einigen Wochen setzt die Stärkung des Immunsystems ein. Die Heilung vieler bestehender Krankheiten wird dann erleichtert und beschleunigt, während chronisch fortschreitende Erkrankungen in ihrer Progredienz häufig gebremst werden. Ist das Immunsystem erst einmal wieder intakt, wird es seinen Dienst über einen längeren Zeitraum hinaus versehen.
Durch die Stärkung des Immunsystem konnten bei dieser Form der Thymustherapie nicht nur eine deutliche Abnahme der Anfälligkeit für Infektionskrankheiten nachgewiesen werden, sondern auch eine positive Beeinflussungen der Verläufe von bereits bestehenden chronischen Erkrankungen wie Borreliose, Krebserkrankungen und von entzündlichem Rheuma.
Anwendungsgebiete für die Thymustherapie ergeben sich bei bekannter Infektanfälligkeit, bestehenden chronischen Infektionen (Borreliose), nach länger anhaltender antibiotischer Therapie, bei familiärer Neigung zu Krebserkrankungen und auch bei bereits bestehender Krebskrankheit, bei Folgeschäden von Chemotherapie und Bestrahlung und bei entzündlich rheumatischen Erkrankungen.
Auch eine prophylaktische Anwendung auf Grund der Leistungsabnahme des Immunsystems mit zunehmendem Alter (ab dem 45. Lebensjahr) ist möglich. Eine Thymustherapie ist aber auch vor anderen immunstimulierenden Behandlungen, wie z.B. mit Echinacin oder mit Mistelpräparaten, zur vorherigen Normalisierung des Immunsystems und zur Wirkungsverbesserung angezeigt.